Sehr oft kommt es vor, dass bis dato Computerfremde sich einen PC schon alleine deswegen zulegen, weil sie sich über das Internet mit anderen Menschen verbinden möchten. Oft sind es Social-Media-Accounts bei Twitter, Facebook, Instagram oder Tik-Tok und wie sie alle heißen, oder Mailaccounts bei Web.de, GMX oder anderen Anbietern. Schnell sind solche Accounts ohne jeglichen Gedanken an Sicherheit angelegt und schon wird drauf los getippert.
Doch die Sicherheit beginnt schon beim Anlegen des Accounts selbst. Viele verwenden ein Passwort, bei dem sie ihren eigenen oder den Vornamen des Freundes/der Freundin, der Mutter oder Oma verwenden und wählen eine Sicherheitsfrage, die selbst der ungeliebte Nachbar von einer Etage tiefer beantworten könnte. Doch genau das ist so falsch, wie es nur eben geht. Denn bei einem Passwort sollte man schon darauf achten, das es mehr als einfach nur relativ SICHER ist. Sicher, das bedeutet hier: Sicher gegen Fremdzugriff bzw. gegen Leute, die versuchen, auf Ihren Account zu gelangen und Sie und Ihren Umkreis auf diese Weise auszuspionieren. Ihn nach weiteren Mailadressen und privaten Daten abzusuchen oder einen tiefer gehenden Angriff auf die Sicherheit des Accounts oder gar Ihres Privatlebens zu starten.
Anlegen eines Passworts:
Das Passwort für einen Mail- oder Social-Media-Account sollte IMMER aus einer (relativ langen) Kombination aus Ziffern und Buchstaben und/oder Sonderzeichen (wie auch Umlauten -> ä, ö, ü) bestehen. Statt des gedachten Vornamens also kombiniert man bspw. am Anfang drei Ziffern gefolgt von drei Buchstaben und weiteren Ziffern, sowie Umlauten und Sonderzeichen. Oder zwei Buchstaben, dann zwei Ziffern, ein Sonderzeichen und drei Ziffern, sowie weiteren Zeichen. Ganz nach Belieben halt. Nur bitte nichts, was leicht zu „knacken“ ist. Je länger und ausgeklügelter ein Passwort ist, desto schwieriger ist es auch zu knacken. Ich selbst nutze in den meisten Fällen Buchstabenkombinationen die länger als 13 oder 16 Zeichen sind.
Hier ein paar Beispiele:
Beipiel 1: 2412freeway56 (13 Zeichen)
Beipiel 2: 56fd_782df_? (12 Zeichen)
Beipiel 3: ks951mailkonto23öä (18 Zeichen)
Beipiel 4: dx195dsöh#uß_ä+qv164 (20 Zeichen)
usw.
Ebenfalls WICHTIG: Ändern Sie Ihr Passwort in regelmässigen Abständen!
Sechs Monate seien dabei der längstens zu verwendende Zeitraum für ein Passwort. Danach sollte dringend ein neues Passwort angelegt werden. Noch besser sind monatliche Änderungen! Und verwenden Sie niemals ein und das selbe Passwort innerhalb kurzer Zeit mehrmals. Auch dann nicht, wenn Sie nur einen Buchstaben oder Sonderzeichen ersetzen.
Das ist heute WICHTIGER denn je! Scheuen Sie sich also BITTE nicht vor dieser Vorgehensweise. Es dient schließlich Ihrer eigenen Sicherheit!
Die Wahl der Sicherheitsfrage:
Oft ist die Wahl der Sicherheitsfrage schon von Seiten des Anbieters her stark eingeschränkt.
Doch wenn sie die Möglichkeit haben, ihre Sicherheitsfrage selbst zu wählen, dann stellen Sie
sich am Besten eine Frage, die nicht jeder, der Sie kennt, ohne Zögern oder längeres Nachdenken beantworten kann.
So z.B. sollten Sie ganz sicher nicht die Frage nach dem Vornamen Ihrer Freundin/ihres Freundes oder Haustieres wählen. Sondern viel eher die Frage, wen sie als erstes geküsst haben oder wer Ihr erstes Haustier war. Bloß nichts, was selbst Ihr Nachbar oder der entfernteste Bekannte über sie weiß!
Warum die ganze Mühe ?:
Immer wieder hört oder liest man in letzter Zeit und vor allem in den letzten Monaten ganz verstärkt, dass Accounts geknackt wurden und/oder die Benutzerdaten im Internet veröffentlicht worden sind. Dabei geht es ganz verstärkt darum, weitere Benutzerdaten (bspw. von Freunden) abzugreifen, um so viele Menschen wie eben möglich zu schädigen. Da werden in den meisten Fällen Benutzer erpresst, oder Bankdaten „gefisht“ und ähnliche Vorgehensweisen. Drahtzieher solcher Aktionen sitzen in den meisten Fällen im Ausland und entziehen sich so dem Zugriff unserer Behörden.
Aufbewahren von Accountdaten:
Sehr wichtig ist in diesem Falle auch, dass Sie sich Ihre Accountdaten notieren und an einem sicheren Ort aufbewahren. Machen Sie in diesem Falle nicht den Fehler, sich einen kleinen Spickzettel zu machen und diesen in der Handtasche/Brieftasche oder anderen Taschen oder Sonstigem mit sich herum tragen. Sowohl die Handtasche, wie auch Brieftasche oder Portemonnaie (Geldbeutel) sind schnell mal verloren gegangen oder einem in einem Moment der Unaufmerksamkeit entwendet worden! Ebenso wenig sollten Sie Ihre Accountdaten in einer Textdatei oder ähnlichem auf Ihrem Computer speichern. Deponieren Sie Ihre Accountdaten lieber zuhause in einer kleinen (evtl. sogar versteckten) Schatulle, Schublade oder einem Karteikasten. Dort liegen sie gut und auch relativ sicher (es sei denn, es wird eingebrochen)! Achten Sie auch dringend darauf, ihre Accountdaten niemals einem Bekannten, Freund oder Verwandten zu geben. Das kann durchaus fatale Folgen haben! Ein dummer Streich dürfte hier das Geringste Ihrer Probleme sein. So mancher hat schon gefährlichen Schabernack getrieben, der schweren Ärger – bishin zu Rechtsstreitigkeiten – zur Folge hatte.
© 03.10.2019 Ulli Reinders